Ende Juli habe ich die Zeit der Sommerpause für eine politische Fahrradtour genutzt. Ob Kita, Hafen, Festival oder ein Atomkraftwerk im Rückbau - Steinburg und Dithmarschen bieten Spannendes. Von den inspirierenden Begegnungen und wichtigen Institutionen berichte ich hier:
Tag 3
Der nächste Tag hat uns dann nach Friedrichskoog gebracht, genauer: zum historischen Lernort Neulandhalle. Probst Andreas Crystall und seine Kolleg*innen haben uns über das aufwendig restaurierte und eindrücklich gestaltete Gelände geführt. Die Neulandhalle war zu Zeiten des Nationalsozialismus Dreh- und Angelpunkt einer „Volksgemeinschaft im Kleinen“ und Symbol deutschen Erweiterungs-Wahnsinns. Die Halle diente damals als zentraler Punkt für ausgewählte landwirtschaftliche Familien im „Adolf-Hitler-Koog“. Hier sollte sich der nationalsozialistisch-landwirtschaftliche Lebensstil wie ein Vorzeigeprojekt präsentieren. Die Neulandhalle wurde Teil der Propaganda. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges brauchte es viele Jahrzehnte, bis die Evangelische Kirche in Zusammenarbeit mit dem Land den Ort zu einem besonderen Lernort gestalten konnte. Das Gelände mit der Ausstellung ist jederzeit komplett von außen zu begehen, große Lettern zeigen wichtige Punkte in der Geschichte der Neulandhalle auf. Wir haben außerdem die Chance bekommen, in die Halle hineinzugehen und weitere Impressionen von einem ehemaligen Ort der schrecklichen Demagogie erhalten. Der Besuch hat mich nachhaltig beeindruckt und ich kann nur allen empfehlen, die es in die Region verschlägt, diesen Ort zu besuchen. Weitere Informationen erhaltet ihr hier: https://lernort-neulandhalle.de.