TOP 16 – Rahmenkonzept Demokratiebildung an Schulen
Zu dieser Landtagsdebatte sagt der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Malte Krüger:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Demokratie, Frieden und Menschenrechte sind nicht selbstverständlich. Durch unsere Geschichte und die aktuellen Entwicklungen wird uns die Gefährdung unserer Demokratie wieder bewusst. Demokratisches Handeln muss jeden Tag erlebt, gelernt und verteidigt werden. Dabei kommt Bildung eine zentrale Rolle zu. Schule ist zwar nicht der erste Ort, an dem junge Menschen mit Demokratie in Berührung kommen sollten, aber die Schule ist der Ort, wo das Fundament für demokratisches Bewusstsein fürs Leben geschaffen wird. Von daher gilt für mich: Die beste Schutzimpfung gegen extremistische Parteien ist Bildung
Dabei ist Demokratiebildung nicht nur Aufgabe des WiPo-Unterrichts, sondern Querschnittsaufgabe der gesamten Schule. Demokratie kann man nicht auswendig lernen und durch reine Institutionenkunde entsteht keine Partizipation junger Leute.
Schulleitungen, Lehrkräfte und Eltern sind demokratische Vorbilder und zeigen Kindern Möglichkeiten auf, sich im Unterricht, im Schulprozess, im Klassenrat, in der Schülervertretungen, im Jugendparlament oder in der Kommunalpolitik demokratisch einzubringen.
Das Land muss voran gehen und eine Orientierung geben, denn es gibt bereits vorhandene Konzepte und Studien, aber auch Schulen, die als Vorbild bei der Demokratiebildung fungieren können. Diese ganzen Elemente zusammenzuführen, muss Aufgabe des Bildungsministeriums sein, damit Schulen, die sich auf den Weg machen wollen, eben alle Informationen haben, um die Konzepte erfolgreich umzusetzen. Mir ist wichtig, dass das Ministerium hier einen praxistauglichen Orientierungsrahmen schafft, der von den Schulen leicht umgesetzt werden kann. Demokratiebildung muss praktisch sein und darf nicht nur aus Theorie bestehen.
Jede Kommunikation kann demokratisch und wertschätzend sein. Demokratie orientiert sich an Rechten und Gesetzen. Es gibt klare Grenzen bei menschenverachtenden und diskriminierenden Äußerungen, auch dagegen müssen alle in Schule arbeitenden Personen gewappnet sein. In der Aus-, Weiter- und Fortbildung sollten alle Lehrkräfte die Möglichkeit haben, den Umgang mit antidemokratischen Haltungen zu erlernen und Ideen und Impulse zur Demokratieerziehung erhalten.
Vielen Dank!
Es gilt das gesprochene Wort
Kiel den 19.06.2024