Malte Krüger, Anke Erdmann und Inken Carstensen-Herold waren beim Ausschwärmtag „Klimaneutrales Industrieland“ am 8. November 2023 bei Holcim in Lägerdorf.
„Wir wollen Schleswig-Holstein zum ersten klimaneutralen Industrieland machen“ war der Anspruch des landesweiten Ausschwärmtages der Grünen Fraktion am 8. November. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, muss man zu den größten CO2-Emittenten im Land fahren. Dafür interessiert sich auch Anke Erdmann, Landesvorsitzende der Grünen in Schleswig-Holstein, die dem Kreis Steinburg beim Ausschwärmtag ihre Aufmerksamkeit schenkt. Aus dem Kreis Steinburg unterstütze die Fraktionsvorsitzende Inken Carstensen-Herold.
Anke Erdmann, Inken Carstensen-Herold und Malte Krüger, Landtagsabgeordneter aus Kreis Steinburg, waren zu Gast beim Zementhersteller Holcim in Lägerdorf. Malte Krüger: „Klimaneutraler Zement klang bisher wie ein Widerspruch, doch dieser Widerspruch muss aufgelöst werden, um unsere Klimaziele zu erreichen. Schleswig-Holstein braucht eine Politik und Wirtschaft, die zusammen auf dem Weg zum klimaneutralen Industrieland vorangehen. Holcim hat die Möglichkeit Vorreiter im Zementbereich bei der Vermeidung von CO2 zu werden.“
Werksleiter Thorsten Krohn und seine Mitarbeiter erklärten ihre Zukunftspläne: Als einer der größten CO2-Emittenten verfolgt das Unternehmen das ehrgeizige Ziel bis 2029 klimaneutral zu produzieren. Damit wäre Holcim Lägerdorf das weltweit erste CO2 neutrale Zementwerk.
Malte Krüger stellt fest: „Es ist kein Zufall, dass hier in Lägerdorf das womöglich weltweit erste CO2 neutrale Zementwerk umgesetzt wird. Der Standort zwischen den Meeren ist ideal: Wir haben Häfen, wir haben die erneuerbaren Energien, wir haben Industrieunternehmen die CO2 abnehmen und wir bieten Lebensqualität für die Fachkräfte. Wenn ein solches Unterfangen gelingen kann, dann bei uns an der Westküste. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg und es stellen sich natürlich Herausforderungen für das Unternehmen. Auch Umweltfragen werden sich immer wieder stellen.“
Hintergrund:
Jeder aus der Region kennt das Zementwerk von Holcim. Derzeit wird ein neuer Ofen geplant. Auf der 84 Meter hohen Plattform (siehe Foto), wird Anke Erdmann und Malte Krüger von Mitarbeitern von Holcim (Florian Kleinwächter, Florian Trela und Martin Peters) die Planung für den neuen Ofen dargestellt. Im neuen Ofen 12 soll bei der Verbrennung mit hochreinem Sauerstoff gearbeitet werden. Dabei soll reines CO2 entstehen, welches anschließend in der Ölraffinerie oder bei Unternehmen in Brunsbüttel oder Heide verwendet werden kann. Damit das CO2 zu den Industriepartnern gelangt, braucht es eine Pipeline. Damit die Genehmigungsverfahren und der Bau bis 2029 gelingen, besteht der Wunsch nach einer engen Zusammenarbeit mit der Politik und den Behörden.